Автор работы: Пользователь скрыл имя, 20 Ноября 2011 в 20:00, реферат
Eine zentrale Aufgabe makroökonomischer Wirtschaftspolitik ist die Bekämpfung von Inflation. Damit ist die Stabilität des Preisniveaus gemeint. Aus dieser Formulierung geht hervor, dass hierbei nicht die Vermeidung des Anstiegs einzelner Güterpreise, sondern die Verhinderung von Preisniveausteigerungen auf breiter Front im Mittelpunkt stehet. Oft wird auch vom Ziel der Geldwertstabilität gesprochen oder auch von der Binnenwertstabilität (im Unterschied zur Außerwertstabilität, womit die Wechselkurse gemeint sind).
Eine zentrale Aufgabe makroökonomischer Wirtschaftspolitik ist die Bekämpfung von Inflation. Damit ist die Stabilität des Preisniveaus gemeint. Aus dieser Formulierung geht hervor, dass hierbei nicht die Vermeidung des Anstiegs einzelner Güterpreise, sondern die Verhinderung von Preisniveausteigerungen auf breiter Front im Mittelpunkt stehet. Oft wird auch vom Ziel der Geldwertstabilität gesprochen oder auch von der Binnenwertstabilität (im Unterschied zur Außerwertstabilität, womit die Wechselkurse gemeint sind).
Inflation ist letztlich Ausdruck des Sachverhaltes, dass die mit Geld ausgestattete Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen höher ist als das Güterangebot, d. h. die reale Produktion. Offensichtlich ist Inflation Reflex der Tatsache, dass die Summe aller Einkommen (aber auch die Bereitschaft, dieses Einkommen auszugeben) schneller wächst als die realen Produktionsmöglichkeiten zunehmen. Inflation ist somit Ausdruck eines allgemeinen Anspruchsverhaltens, einer Unzufriedenheit der Wirtschaftssubjekte mit der realen Einkommensposition. An diesem Verteilungskampf beteiligen sich nicht nur die Privaten, sondern auch der Staat und das Ausland. Ist die Summe der durchgesetzten und nachfragewirksamen Einkommenssteigerungen größer als die reale Produktionsmöglichkeit, so vollzieht sich in einer Marktwirtschaft der Ausgleich unweigerlich über steigende Preise. Inflation ist folglich eine Art sozialer Besänftiger im Verteilungskampf: Die Wirtschaftssubjekte verfügen zwar über höhere Einkommen, sie können sich jedoch mit diesem Einkommen keinen entsprechend höheren realen Lebensstandard leisten.
In
vielen Ländern wird die Inflation nicht so negativ beurteilt wie z.
B. in der BR Deutschland. Dort hat es in der deutschen Geschichte zweimal
(1921- 1923 und 1946- 1949) Perioden mit enormer Geldentwertung gegeben,
die tief im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind. In den USA
(1930 –1932) und Japan (1999 – 2003) z. B. wurden eher negative
Erfahrungen mit Deflationsprozessen gemacht. Eine geringe Inflation
von etwa 2 –3 % wird heute eher als eine Art „Schmiermittel“ angesehen.
Bei diesem Inflationsniveau ist die Verringerung der Kaufkraft für
die Mehrzahl der Wirtschaftssubjekte nicht allzu stark, während es
den Produzenten relativ leichter fällt, ihre Kosten zu decken und einen
angemessenen Gewinn zu erzielen. Die negativen Konsequenzen von Inflation
zeigen sich vor allem bei höheren Inflationsraten, und hier vor allem
beim Wachstum, bei der Beschäftigung, bei der Verteilung von Einkommen
und Vermögen.
Begründung
der Notwendigkeit der Preisniveaustabilität
In einer Marktwirtschaft übernehmen die Preise bekanntlich die Steuerungs- und Signalfunktion für die Marktteilnehmer. Steigen nun die Preise auf breiter Front an, so wird nicht mehr sichtbar, welche Güter aufgrund einer Angebotslücke bzw. eines Nachfrageüberschusses wirklich knapp sind. Die Anbieter sehen in den überall steigenden Preisen sozusagen “grünes Licht“ auf allen Märkten; konsequenterweise dehnen sie ihr Angebot aus. Die Inflation täuscht Knappheiten vor. Dies setzt den Marktmechanismus, d. h. das Spiel der relativen Preise, außer Kraft. Es komm t zum Einsatz von Arbeit und Kapital in falsche Produktionsrichtungen; dadurch werden Produktivleistungen vergeudet. Inflation führt somit zur Störung der Allokationsfunktion (Steuerungs-, Verteilungsfunktion) der Preise. Es kommt zum falschen Einsatz von Arbeit, Kapital und Ressourcen, und damit zur Beeinträchtigung von Wachstum und Beschäftigung. Üblicherweise handelt es sich hier um einen schleichenden und längerfristigen Prozess.
Oft wird die These vertreten, Inflation begünstige die Beschäftigung und das Wachstum. Das
gilt jedoch bestenfalls nur kurzfristig. Beispielsweise kann ein in der Rezession vom Staat aufgelegtes Konjunkturprogramm zwar zu positiven Beschäftigungseffekten führen. Gleichzeitig entsteht durch die dafür notwendige höhere Staatsverschuldung eine höhere Inflation.
Die gestiegenen Preise werden in Tarifverhandlungen zum Anlass genommen, höhere Löhne zu fordern. Deren Durchsetzung bedeutet für die Unternehmen höhere Kosten, die wiederum in höheren Preisen weitergegeben werden. Dies setzt eine Lohn-Preis-Preis-Lohn-Spirale in Gang, im Zuge derer sich Löhne und Preise gegenseitig aufschaukeln. Die Inflation wird so also immer stärker.
Was die Beschäftigungseffekte anbetrifft, so darf aus den kurzfristigen Erfolgen einer expansiven Konjunkturpolitik (= „künstliche“ Ausweitung der Nachfrage durch den Staat) nicht der Schluss gezogen werden, man könne sich die Vollbeschäftigung durch das „süße Gift“ der Inflation auf Dauer erkaufen. Langfristig ist vielmehr genau das Gegenteil der Fall. Die Unternehmen werden versuchen, den immer teurer werdenden Produktionsfaktor Arbeit zunehmend durch Kapital zu ersetzen. Die kurzfristigen positiven Beschäftigungseffekte erweisen sich somit nur als Strohfeuer. Auf lange Sicht kann die Vollbeschäftigung nicht durch Inflation erkauft werden (sondern nur durch eine konsequente Innovationspolitik).
Bezeiht man das Ausland mit in die Analyse der negativen Inflationsfolgen mit eine, so tritt ein weiterer Aspekt in Erscheinung.
Infolge der steigenden Preise auf den Gütermärkten im Inland sinkt nämlich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft. Das ist jedenfalls dann der Fall, wenn die Preise im Inland schneller steigen als im Ausland und die Wechselkurse stabil bleiben (bei festen Wechselkurssystemen). Die Ausländer müssen dann bei den gegebenen Umtauschkursen mehr
für die Waren aus Importen bezahlen. Dieser Aspekt gewinnt umso größere Bedeutung, je höher die Exportquote einer Wirtschaft liegt. Allerdings gilt es zu beachten, dass Erfolge im Exportgeschäft nicht allein preisbedingter Natur sind (Qualität, Service, Image). Zudem ist zu betonen, dass bei flexiblen Wechselkursen der „Wettbewerbsvorteil“ eines stabilen Preisniveaus infolge der Aufwertung der heimischen Währung verloren gehen kann.
Wenn die Lohneinkommen langsamer wachsen als das Preisniveau steigt, dann sinken die Realeinkommen der Unselbständigen. Demgegenüber bekommen die Gewinnbezieher (vorwiegend Unternehmer und Aktionäre), die die Preise für ihre Waren unter Einbeziehung der Inflation kalkulieren können, einen Vorteil aus der allgemeinen Teuerung. Zwar müssen sie meist mehr für die Ausgangsstoffe bezahlen, die zur Produktion ihrer Waren benötigt werden, sie können diese Preissteigerung aber oft (sicher auch nicht immer) an die Käufer weitergeben. Es kommt also zu einer Umverteilung zugunsten der Einkommen aus Unternehmertätigkeit und zulasten der Einkommen aus unselbständiger Arbeit. Die Bezieher von Löhnen und Gehältern sind die Verlierer der Inflation. Das aber ist zugleich auch eine soziale und politische Frage.
Auch auf der Ebene der Sekundärverteilung können unerwünschte und unkontrollierte Umverteilungseffekte auftreten. Die Empfänger von Transferleistungen ( Renten, Sozialhilfe, Wohngeld) sind normalerweise von der Inflation negativ betroffen. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Anpassung der öffentlichen Transferleistungen an die allgemeine Teuerungsrate in der Regel nicht in vollem Umfange erfolgt bzw. erst verspätet geschieht. Der entsprechende Personenkreis muss eine Verschlechterung seiner Realposition in der Frage der Kaufkraft hinnehmen.
Für die Vermögensverteilung ist zum einen die Gläubiger-Schuldner-Hypothese relevant. Sie bezieht sich auf Kreditbeziehungen, d.h. auf Finanzaktiva bzw. Finanzpassiva. Kommt es zu Inflation, so verliert die Forderung des Kreditgebers (Gläubigers) allmählich an Kaufkraft. Dagegen können die Schulden im Laufe der Zeit vom Kreditnehmer (Schuldner) immer müheloser zurückbezahlt werden, sofern seine Einkommen inflationsbedingt steigen. Das „Mark-gleich-Mark-Prinzip“ wird verletzt.
setze anstelle von Mark jede andere beliebige Währungseinheit). Die Mark von heute ist morgen von ihrer Kaufkraft her vielleicht nur noch die Hälfte wert. Inflationsverlierer ist folglich der Gläubiger, während der Schuldner als Gewinner der Inflation hervorgeht.
Zum anderen
berührt die Inflation das Finanzvermögen (Bankguthaben, Obligationen
usw.) und das Sachvermögen (Grundstücke, Häuser u. ä.) in unterschiedlicher
Weise. Vielfach liegen in inflatorischen Zeiten die tatsächlich bezahlten
Zinsen für Finanzaktiva (Nominalzinsen) unter der Inflationsrate. Daraus
resultiert eine negative Realverzinsung, das Finanzvermögen erfährt
einen inflatorisch bedingten Substanzverlust. Dagegen steigen die Preise
für das Sachvermögen im Zuge der Inflation an, unter Umständen sogar
stärker als die Inflationsrate. Dadurch kommt es zur bekannten, in
inflatorischen Zeiten immer wieder beobachtbaren „Flucht in die Sachwerte“,
die am ehestens einen Inflationsschutz bieten. Geht man davon aus, dass
Sparbücher (die eine geringe Verzinsung haben) typischerweise im Besitz
des „kleinen Mannes“ sind, das Sachvermögen hingegen verstärkt
den „Reichen“ gehört, so kommt man zum Ergebnis, dass die Inflation
die reichen reicher und die Armen ärmer macht. Unter Verteilungsaspekten
erweist sich die Inflation somit als in höchstem Maße ungerecht. Insoweit
ist der häufig anzutreffende Satz verständlich, wonach eine konsequente
Antiinflationspolitik die beste Sozialpolitik ist.
Auch der Staat kann Inflationsgewinner sein, und zwar nicht nur als Schuldner, sondern vor allem als Folge der Konstruktion des Steuersystems. Im Steuerrecht gilt das Prinzip „Mark ist gleich Mark“. Steigen die Einkommen ( z. B. Lohneinkommen) im Maße der Inflationsrate, so bleiben die Realeinkommen der Arbeitnehmer unverändert. Im herrschenden System der Einkommensbesteuerung werden allerdings infolge der Progressionswirkungen die höheren Einkommen prozentual auch mit einer höheren St belastet. Bei der Lohnsteuer ist dieser Effekt besonders ausgeprägt: Steigen die Lohneinkommen um 10 5, so steigt (in Deutschland) das Lohnsteueraufkommen um etwa 21 %. Der Staat ist über diesen Prozess folglich Inflationsgewinner. Erfolgen keine periodischen Steuerentlastungen, so verändert sich die Einkommensverteilung zugunsten des Staates und zulasten der privaten Wirtschaftssubjekte – speziell zulasten der Lohnbezieher. Den staatlichen Inflationsgewinnen sind jedoch auch Inflationsverluste entgegenzustellen.. denn der Staat muss im Rahmen seiner Käufe von Waren und Dienstleistungen die inflationsbedingt höheren Preise bezahlen. Ob die öffentliche Hand per Saldo Inflationsgewinner oder Inflationsverlierer ist, bleibt umstritten.
Die
Auflistung der vielschichtigen negativen Auswirkungen der Inflation
sollte deutlich machen, dass deren Bekämpfung in der Wirtschaftspolitik
einen sehr hohen Stellenwert einnehmen muss. Bei neoklassischen Ökonomen
genießt das Ziel der Preisniveaustabilität die höchste Priorität
aller wirtschaftspolitischen Ziele. In einem stabilen Geldwert sehen
Neoklassiker die entscheidende Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit
des Marktmechanismus und damit für Wachstum und Vollbeschäftigung.
Für Keynesianer rangiert hingegen das Beschäftigungsziel an oberster
Stelle: In Konfliktsituationen hat sich die Wirtschaftspolitik in erster
Linie für Vollbeschäftigung stark machen, die Verfolgung der Preisniveaustabilität
sollte nicht übertrieben werden. Bei dieser Auffassung muss man sich
jedoch der „Strohfeuer-Wirkung“ und der längerfristigen negativen
Auswirkungen bewusst sein und darf die negativen Verteilungswirkungen
nicht aus den Augen verlieren.
Klassifikation
der Ursachen von Inflation
In der Volkswirtschaft kommt es immer dann zu Steigerungen des Preisniveaus, wenn die Marktkräfte das „wollen“. Dahinter stehen allgemein Angebot und Nachfrage. Folglich sind die Käufer bzw. Verkäufer als gesellschaftliche Gruppen für Preissteigrungen verantwortlich.
Liegen die gründe für die Erhöhung des Preisniveaus auf der Seite der Käufer, so spricht man von Nachfrageinflation. Dagegen handelt es sich um eine Angebotsinflation, falls
Geldmengenüberhang
Preissteigerungen auf das Konto der Verkäufer gehen. Andererseits ist Inflation aber letztlich immer ein monetäres Phänomen. Sie kann auf Dauer nur zustande kommen, wenn ein Geldmengenüberhang existiert. In einer wachsenden Wirtschaft muss hierzu – bei gegebener Umlaufgeschwindigkeit des Geldes – die Geldmenge stärker steigen als die Gütermenge. Die Durchsetzung von Preissteigerungen ist auf den Märkten nur möglich, wenn mehr Geld bereit steht, um die höheren Preise zu bezahlen. Man nennt dies die monetäre Alimentierung der Inflation. Insoweit ist also jede Inflation eine Geldmengeninflation.
Wie die Erfahrung zeigt, ging bislang jede große Inflation mit einem zu starken Wachstum der Geldmenge einher. Denkbar sind jedoch auch Preisniveausteigerungen, obwohl sich Geldmenge und Gütermenge im Gleichklang entwickeln. In diesem Fall muss die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zunehmen. Diese Ursache bewirkt jedoch nicht das Entstehen eines speziellen Inflationstypes, sondern ist der Geldmengeninflation zuzuordnen.
Inflation ist einerseits ein typisches konjunkturelles Phänomen. Die Preisniveausteigerung fällt in der Hochkonjunktur hoch aus und ist in der Rezession gering. Ursache hierfür ist die Entwicklung der Nachfrage im Vergleich zur vorhandenen Produktionskapazität: Steigt ausgehend von einer Situation der Unterbeschäftigung die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, so nimmt zuerst die reale Produktion ohne nennenswerte Preissteigerungen zu. Je mehr sich die Wirtschaft jedoch der Vollauslastung der Kapazitäten nähert, umso mehr wirkt sich der Nachfrageanstieg inflatorisch aus: schließlich wird in der Situation der Vollauslastung nur noch das Preisniveau erhöht. Nach europäischen Erfahrungen liegt die Situation der „Normalauslastung“, bei der sich die inflatorischen Risiken in Grenzen halten, bei etwa 96 % des Produktionspotentials. Da die Nachfrage die Preise in die Höhe zieht, nennt man diese Inflationsart auch Nachfragesoginflation. Wegen ihres konjunkturabhängigen Auftretens heißt sie auch konjunkturelle Inflation. Aus makroökonomischer Sicht liegt eine inflatorische Lücke (Nachfrage größer als Angebot bzw. Investieren größer als Sparen) vor.
Innerhalb der Nachfrageinflation lassen sich verschiedene Typen unterscheiden. Sie sind auf die jeweilige Nachfrage Komponente zurückzuführen, welche die Preissteigerungen verursacht:
Diese drei
Formen der Inflation betreffen Nachfrageausweitungen im Inland. Deshalb
spricht man auch von „hausgemachter“ Nachfrageinflation. Demgegenüber
ist die importierte Inflation das Ergebnis eines Stabilitätsvorsprungs
(= geringere Inflation) des Inlands gegenüber dem Ausland. Infolge
des Preisgefälles zugunsten des Inlandes lohnt es sich für Ausländer,
bei gegebenen Wechselkursen im Inland verstärkt einzukaufen, d. h.
nachzufragen. Gleichzeitig nehmen die Importe preisbedingt ab, die Nachfrage
der Inländer richtet sich ebenfalls verstärkt auf heimische Produkte.
Die unvermeidbare Konsequenz ist bei ausgelasteten Kapazitäten ein
Anstieg des binnenwirtschaftlichen Preisniveaus.
Bekämpfungsmöglichkeiten
der Nachfrageinflation
Soll Inflation erfolgreich bekämpft werden, so ist an deren Ursachen anzusetzen. Die Strategie der Inflationsbekämpfung besteht also folglich in einer Dämpfung der Nachfrage während der Hochkonjunktur, es bedarf also kontraktiver (zusammenziehender, verringernder) Maßnahmen. Der Staat über seine Fiskalpolitik und die Nationalbank über die Refinanzierungspolitik haben dazu bestimmte Möglichkeiten.
a) Kontraktive Fiskalpolitik
der Staat versucht, seine Ausgaben zu verringern. Dies hast auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage eine direkte Auswirkung; sie wird durch Multiplikatoreffekte noch verstärkt. Zur Verringerung der Konsum- und Investitionsausgaben der privaten Haushalte und der privaten Unternehmen können Zuschläge zur Einkommensteuer erhoben werden. Dadurch verfügen diese Wirtschaftssubjekte über weniger zahlungsfähige Nachfrage. In Zeiten konjunkturell bedingter Rezession (Rückgang oder niedrige Infl) können diese Zuschläge auf die Einkommensteuer verrechnet werden; man bezahlt in diesen Phasen also weniger Steuern, was die Kaufkraft erhöht. Die Erfolgsaussichten einer kontraktiven Fiskalpolitik sind Allerdings nicht besonders günstig. Das liegt vor allem an der politischen Durchsetzbarkeit dieser Maßnahmen. Ausgabenkürzungen bedeuten in der Regel eine Verschlechterung der öffentlichen Leistungen bzw. das Fehlen von Aufträgen bei den „Zulieferbetrieben“ des Staates. Ebenso stoßen (auch zeitweilige) Steuererhöhungen auf Widerstände bei der Bevölkerung und bei den Unternehmen. Die betoffenen Personen werden sich auf legale (über Verbände, Wahlen u. ä.) und auf illegale Weise ( Schwarzarbeit, Leistungszurückhaltung, Steuerhinterziehung) zur Wehr setzen
b) kontraktive Geldpolitik
Geldpolitisch
kommt der Einsatz des gesamten Arsenals der Instrumente der Nationalbank
in Betracht. Ziel dieses Instrumenteneinsatzes ist es, die Liquidität
in der Hochkonjunktur zu verknappen, die Zinsen zu erhöhen und dadurch
die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu drosseln. Aber auch hier wirken
verschiedene Wirkungsgrenzen. Zunächst ist die Bremswirkung der zinsabhängigen
Nachfrage (Kredite) nicht gesichert. Haben die Unternehmen im Boom günstige
Zukunftsaussichten (Nachfrage), so „schlucken“ sie im Zweifelsfall
die höheren Finanzierungskosten und investieren trotzdem. Ein weiteres
Problem stall das sogenannte elastische Bankensystem dar. Sofern die
Geschäftsbanken über genügend eigene Liquidität verfügen, sind
sie auch in der Lage, eine hohe Kreditnachfrage zu befriedigen. Diese
Wirkungsgrenzen der Geldpolitik äußern sich in time lags, also in
zeitlichen Wirkungsverzögerungen. Unter Umständen vergehen ein bis
zwei Jahre, bis Maßnahmen der Nationalbank endlich greifen. Dadurch
unterbleibt die zur Inflationsbekämpfung erforderliche Sofortwirkung.
Außerdem kann eine harte Geldpolitik zumindest kurzfristig die Arbeitslosigkeit
erhöhen.
c) Kontraktive Außenwirtschaftspolitik
Zur Bekämpfung der importierten Nachfrageinflation kommen staatliche und zentralbankpolitische Maßnahmen in Betracht. Ziel ist es, den Außenbeitrag zu deduzieren – sowohl durch Drosselung der Exporte als auch durch Belebung der Importe.
Die Möglichkeiten dazu sind jedoch beschränkt. Liegt ein System flexibler Wechselkurse vor, so kann die Zentralbank versuchen, durch Devisenverkäufe die heimische Währung aufzuwerten. Hierdurch würden die Exportnachfrage gedämpft und der Import angeregt. Die Folge wäre eine geringere Nachfrage nach heimischen Gütern. Allerdings ist es sehr fraglich, ob die für den Verkauf erforderlichen Devisenbestände der Nationalbank ausreichen, um den Wechselkurs der Fremdwährung dauerhaft niedrig zu halten.
Bei festen Wechselkursen, kommt eine Aufwertung der heimischen Währung durch Paritätsänderung in Betracht. Diese Entscheidung treffen die beteiligten Regierungen, und nicht die Zentralbanken.
Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung des Außenbeitrags besteht in der Abschaffung von Importhemmnissen bzw. im Abbau von Exportsubventionen. Mit Widerständen seitens der Exportwirtschaft und seitens jener Branchen die durch die Importkonkurrenz bedroht sind, ist jedoch zu rechnen.
Die beschriebenen Maßn zur Drosselung der Hochkonjunktur sind nicht vollständig. Weitere Instrumenteneinsätze sind denkbar. Erfolgversprechender als ein fallweises kontraktives Eingreifen ist jedoch eine Wirtschaftpolitik, die darauf abzielt, durch eine stetige und stabilitätsgerechte Gestaltung der Geld- und Finanzpolitik inflationäre Entwicklungen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Wenn die Inflation bereits in Gang gekommen ist, dann braucht es hohen politischen Standvermögens, um die vorhandene Inflationsmentalität zu brechen.
Информация о работе Begründung der Notwendigkeit der Preisniveaustabilität